Brühlmatt

20161004_Fertigstellung05.jpg
 
 

Nachhaltig bis ins detail

Die Liegenschaft wurde 2016 erbaut und hat 32 Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum.

Wohnungsmix
14x. 2.5-Zimmerwohnungen
2x 3.5-Zimmerwohnungen
4x 4-Zimmerwohnungen
9x 4.5.-Zimmerwohnungen
3x 5.5-Zimmerwohnungen

Wie baut man kostenbewusst ohne Abstriche bei Wohnkomfort und Nachhaltigkeit? Beim Ersatzneubau „Brühlmatt“ stellte die ABU die Weichen dafür schon im Entwurfsstadium. Mit flexiblen Wohnungsgrundrissen, der Nutzung des Grauwassers oder einer Solarstromanlage setzten die Architekten die wichtigen Anliegen der Bauherrschaft in die Tat um.

Kein Standardbau

Hinter dem Entwurf steckte der Grundsatz, dass kein Standardbau realisiert werden sollte. Vielmehr hat man sich überlegt: Wie können wir nachhaltig bauen und die Zusatzkosten, die dadurch entstehen, wieder einsparen? Die Voraussetzung dafür bildete die Typologie des Neubaus: Statt wiederum drei Einzelgebäude zu erstellen, entschied man sich für einen ökonomischen dreiteiligen Baukörper, der weniger Fassadenfläche aufweist. Dank den Laubengängen erschliesst man alle 32 Wohnungen über zwei Treppenhäuser und einen Aufzug. Nicht gespart hat die ABU bei der Bauqualität, setzt man doch auf die Hybridbauweise: Lift-Kern und Geschossdecken bestehen aus Beton, während die Aussenhülle als Holzelementbau ausgeführt ist. Diese Konstruktion bietet etwa bezüglich Wärmedämmung Vorteile. Die Mehrkosten werden nicht zuletzt auch teilweise durch eine kürzere Bauzeit kompensiert.

Flexible Wohnungsgrundrisse

Mit dem neuen Angebot will die ABU mehrere Generationen ansprechen und setzt eine wichtige Anforderung an einen zukunftsgerechten Bau um. Möglich macht dies der modulhafte Aufbau mit den nichttragenden Innenwänden. Dabei war der ABU bewusst, dass die Wohnungsgrösse durchaus ein Kostenfaktor ist: Mit 93 Quadratmetern für die 4½-Zimmer-Wohnung ist sie vergleichsweise bescheiden bemessen. Das schmälert das Wohngefühl nicht, sind doch alle Wohnungen auf zwei Seiten ausgerichtet und profitieren von der Süd-West-Ausrichtung. Ein vieldiskutiertes Thema waren die Laubengänge. Schmale Durchgänge direkt vor den Wohnungen seien wenig beliebt. Deshalb erstellte man drei Meter tiefe Vorbauten, die von der Fassade etwas abgesetzt sind und damit auch die Belichtung der Wohnungen weniger beeinträchtigen. Ein Steg führt von der Laube zur jeweiligen Wohnungstür

Nachhaltig bis ins Detail

Ein besonderes Anliegen war der ABU die Nachhaltigkeit. Eine CO2-neutrale Pelletheizung übernimmt den Grossteil der Wärmeerzeugung. Das Dach ist zur einen Hälfte mit Röhrenkollektoren ausgestattet, die das Heiz- und Brauchwasser erwärmen, zur anderen mit einer Photovoltaikanlage, deren Leistung dem Verbrauch von rund acht Haushalten entspricht. Um das Regenwasser zu nutzen, erstellte man einen Tank und ein eigenes Leitungsnetz. Es findet nicht nur im Gartenbereich Verwendung, sondern auch für die WC-Spülung und das Waschen. Die Finanzierung des Ersatzneubaus war für die ABU kein Problem und man konnte unter vier Finanzierungsofferten auswählen. Die Wohnungsmieten sind für die Agglomeration Zürich äusserst moderat; auch dank tiefer Hypothekarzinssätze, Verhandlungsgeschick und Kostenbewusstsein ist eine 4½-Zimmerwohnung durchschnittlich ab Fr. 1'730.-

Würdigung durch den Baureferent der Gemeinde Urdorf, Herr Werner H. Kunz

Mit diesem markanten Neubau erhält Urdorf in seinem Zentrumsbereich eine wertvolle und auch richtungsweisende Bereicherung. Mit seiner klaren Architektursprache und seinem attraktiven Wohnungsangebot schenkt dieser Bau dem gesamten Zentrumsbereich eine Aufwertung. In seiner Dimension, in seiner individuellen und guten Gestaltung, z.B. mit den kommunikationsfördernden Laubengängen, und in seiner feinen Materialisierung hebt er sich sehr angenehm ab vom durchschnittlichen Standard der weitverbreiteten Anlageobjekte; er leistet einen geschätzten Beitrag zu Urdorfs Ortsbild-Qualität. In seiner Organisation und räumlichen Konzeption birgt der Neubau ein sehr grosses Potenzial für seine zukünftigen Bewohner. Eine Wohnform, wo man sich generationenübergreifend unterstützt, wo Innen- und Aussenräume Möglichkeiten für vielfältigste, gemeinschaftliche, auch quartiermiteinbeziehende Anlässe bieten. Es ist zu wünschen, dass hier Bewohner ihr Zuhause finden dürfen, die dieses grosse Potenzial des Neubaus nutzen und umsetzen können, mit Ausstrahlung auf das gesamte Quartier.

Freie Wohnungen
Nach oben